Meer und mehr

28. Januar 2022
Der weite Blick über das Wattenmeer © Waukesha, Pixabay

Wenn ich über meine Heimat nachdenke, kommt mir immer wieder eine Frage in den Sinn: Können Sehenswürdigkeiten unsichtbar sein? Und ich glaube: ja! Denn zu den Attraktionen Frieslands gehört zweifellos die endlose Weite. Der ungestörte Blick in die Ferne macht den Kopf frei und sorgt für frische, klare Gedanken. Ich genieße das jeden Tag.

Und genauso sehr die Nähe zum Meer. Wenn ich gefragt werde, was das Leben in Friesland ausmacht, dann antworte ich: genau das! Dabei denke ich – wie viele andere – zuallererst an die Wellen, das Rauschen; und ans Schwimmen. Ich tue das, so oft ich kann. Ich denke aber auch ans Wattenmeer. Eine Bucht wie der Jadebusen, die vollständig trockenfällt, und dabei eine andere Lebenswelt preisgibt, ist eine wahre Rarität. Bei uns liegt sie direkt vor der Haustür! Ich gehöre auch nicht zu denen, die bei Ebbe sagen: Schade, das Meer ist weg. Ich sage: Hurra, der Schlick ist da.

Aber Friesland ist mehr als Meer. Ich bummle zum Beispiel gern durch Varel. Vor allem die tausend Jahre alte Schlosskirche mit ihrem prächtigen Münstermann- Altar ist einen Besuch wert. Das gilt übrigens auch für Jever. Die Altstadt ist ein wunderbares Ensemble aus historischen Gebäuden und gepflegten Grünanlagen. Besonders gern gehe ich dort ins kulturhistorische Museum.

Strand Dangast © Maren Tapken
Am Kirchplatz, Jever © Axel Biewer/Stadt Jever

Zutaten


Zubereitung


Zu den schönsten Ausflügen gehören die Radtouren entlang der Küste. Mein Favorit ist der Skulpturenpfad „Sieben Tage der Schöpfung“ auf dem Außendeich zwischen Dangast und Wilhelmshaven. Im Landesinneren beeindruckt mich immer wieder die Vogelwelt auf den Groden und Seen, ein Eldorado für Hobby-Ornithologen! Kurztrips führen mich immer wieder zu Diedel Klövers Yard Art Garten – ein „Muss“ für alle Kunstfans.

Mein zentraler Bezugspunkt bleibt aber Dangast. Hier erlebe ich viele „Heimat-Momente“: Am Hafen kaufe ich Granat direkt vom Kutter, am Höftdeich schaue ich in Sonnenuntergänge, am Strand beobachte ich Sternschnuppen und Meeresleuchten. Und einmal im Jahr gibt es das „Watt en Schlick“, ein wunderbares generationsübergreifendes Kulturfestival. Viele Künstler:innen kommen immer wieder, weil sie sich in unsere Region verguckt haben. Und ich? Ich bleibe einfach und genieße Tag für Tag unsere vielen Sehenswürdigkeiten – die sichtbaren und unsichtbaren.

Betreiberin des Kurhaus Dangast: Maren Tapken © privat

Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern betreibt Maren Tapken (47) in der fünften Generation das Kurhaus Dangast. Die studierte Kunstpädagogin und gelernte Hotelfachfrau verbindet dort Gastronomie und Kultur mit individuellen Akzenten. Viele Gäste würden neben dem Wattenmeer auch ihren Rhabarberkuchen zum UNESCO-Welterbe erklären. Doch in diesem Beitrag geht der Blick über diesen Tellerrand hinaus – und widmet sich dem Landkreis Friesland.

Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern betreibt Maren Tapken (47) in der fünften Generation das Kurhaus Dangast. Die studierte Kunstpädagogin und gelernte Hotelfachfrau verbindet dort Gastronomie und Kultur mit individuellen Akzenten. Viele Gäste würden neben dem Wattenmeer auch ihren Rhabarberkuchen zum UNESCO-Welterbe erklären. Doch hier geht der Blick über diesen Tellerrand hinaus – und widmet sich dem Landkreis Friesland.